15. Mai | Friedens-, Umwelt- und Kulturtag auf der BUGA 23 in Mannheim
Die Frankenthaler NaturFreund:innen erfreuten uns am Vormittag auf der Hauptbühne mit Liedern zum Mitsingen und Line-Dance. Noch einmal präsentierte der aus vier Chören verschmolzene Chor von Ruth Eichhorn Lieder zu Frieden, Freiheit und Internationalität. Danach konnten wir im Rahmen einer Führung die Highlights der BUGA kennenlernen. Hier erblüht auf altem Militärgelände Erstaunliches — die Natur erobert sich ihr Recht zurück und die Gestalter:innen der Ausstellung tun ihr Bestes dazu. Der Höhepunkt dieses Friedenstages aber war das Podiumsgespräch zwischen dem Bundesvorsitzenden Michael Müller und Bundesvorstandsmitglied Yannick Kiesel, einem Vertreter der jüngeren Generation. Michael betonte die Notwendigkeit, dass die Staaten der Welt zusammen arbeiten müssen, um die Klimakatastrophe noch irgendwie abzuwenden. Die reichen Länder, die die Folgen des Klimawandels noch am geringsten zu spüren bekommen, leben auf Kosten der Ärmsten, die den kleinsten Klima-Fußabdruck produzieren. Deshalb müssen Kriege sofort beendet werden, das ist unsere Forderung. Weitere Aufrüstung bahnt den Weg in die Katastrophe. Yannick betonte daraufhin, dass seine Generation sich schwer tue, eine Position zum Thema Krieg und Frieden zu finden, insbesondere wegen der Nähe des Ukrainekrieges. Was er aber an den NaturFreunden schätze, sei, dass man miteinander rede, ohne sich zu verfeinden, und dass man sich gegenseitig trotz unterschiedlicher Positionen respektiere. Am Abend im Naturfreundehaus der Mannheimer (vielen Dank nochmal für die herzliche Gastfreundschaft!) haben wir genau so eine Diskussion erlebt! Und das ist auch Sinn der Friedenswanderung: nicht nur die Wirkung nach außen: auch nach innen wollen wir unsere Gemeinschaft in Solidarität stärken.
Pressemitteilung von Stuttgarter Umweltverbänden
Wasser als Teil der Daseinsvorsorge gehört in die öffentliche Hand!
Text der Pressemitteilung ⇒ hier klicken
Veranstaltungen der NaturFreunde zur Klimagerechtigkeit
Der 19. September war „Aktionstag“ der Stuttgarter NaturFreunde zum Thema Klimagerechtigkeit. Anlass war die Vortragsreise von Mamadou Mbodji, Präsident der afrikanischen NaturFreunde und Vizepräsident der Naturfreunde Internationale, der meist einmal im Jahr für mehrere Wochen in Deutschland und Europa unterwegs ist, um auf die Auswirkungen der Klimakrise in Afrika aufmerksam zu machen und gleichzeitig von den Initiativen vor Ort berichtet, um dem etwas entgegen zu setzen.
Gleich zwei Ereignisse standen auf dem Programm:
Zum einen die Eröffnung der Ausstellung „Die Frauen von Bekhar“ um 17 Uhr in der AWO-Begegnungsstätte Zuffenhausen, zum anderen der Vortrag von Mamadou, den er um 19:30 Uhr in der Zehntscheuer in Zuffenhausen unter dem Titel „Klimagerechtigkeit jetzt“ hielt.
Die Bilder der Ausstellung entstanden anlässlich der Einweihung des Umwelt- und Ausbildungszentrums für junge Frauen, das 2018 in enger Zusammenarbeit des Frauennetzwerks für wirtschaftliche und soziale Entwicklung, KOOm-koomjaboot Gi, in Saint-Louis/Senegal mit Hilfe der NaturFreunde Deutschland errichtet wurde. Die Ausstellung zeigt großformatige Porträts von Mädchen und Frauen, die am Ausbildungsprogramm teilnahmen. Unter den Bildern weist ein kurzer Text auf die persönliche Situation der Frauen hin und welche Erwartungen sie mit der Ausbildung verbinden.
Ein anderer Teil der Ausstellung zeigt Fotos von Frauen, die auf den Salzfeldern arbeiten, die ohne Schutzausrüstung und barfuß in mühsamer Handarbeit dem aggressiven Salz ausgesetzt sind, deren Haut von der jahrelangen Arbeit im Salz gezeichnet ist und man gewinnt einen Einblick in diesen Arbeitsprozess. Die Ausstellung zeigt, wie Tradition und Moderne nebeneinander stehen, und Umbrüche werden sichtbar.
Mamadou berichtete in bewegenden Worten von diesem Projekt und verbindet damit die Hoffnung, dass es sich in Zukunft einmal ohne Hilfe von außen selbst tragen kann.
In der Abendveranstaltung in der Zehntscheuer konnte Friederike Votteler vom Vorstand der NaturFreunde Stuttgart bei der Begrüßung den Dank für die finanzielle Unterstützung durch den Bezirksbeirat Zuffenhausen und der Volksbank Zuffenhausen aussprechen. Sie begrüßte auch den Bezirksvorsteher von Zuffenhausen, Saliou Gueye, der in seinem Statement, gerade in Hinblick auf die Klimaauswirkungen, auf die Bedeutung der Zusammenarbeit mit den afrikanischen Ländern hinwies. Gueye, der selbst im Senegal geboren ist, hatte bei der Präsentation unseres Natura Trails Lemberg/Greutterwald im November letzten Jahres im Waldheim Zuffenhausen im Gespräch erwähnt, dass ihm die NaturFreunde aus dem Senegal bekannt sind, und dass er Mamadou Mbodji, den er schon mal bei einem Vortrag gehört hatte, sehr schätzt. Daraus hat sich dann die Idee entwickelt, die Ausstellung in Zuffenhausen zu zeigen und einen Vortrag mit Mamadou zu organisieren. Herausgekommen ist dann eine gemeinsame Aktion von NaturFreunden, dem Bezirksrathaus, der Fairtrade-Gruppe und der AWO Zuffenhausen.
In seinem Vortrag zeigte Mamadou Mbodji auf, welche verheerenden Folgen der Klimawandel schon jetzt in Afrika hat.
Als Beispiele nannte er den Kilimandscharo, der bald schneefrei sein wird, das dramatisches Absinken des Wasserspiegels des Tschadsees, wodurch viele Existenzen vernichtet werden und die Zustände im Kongobecken, nach dem Amazonasgebiet der weltweit zweitgrößte Regenwald.
Dies bedeutet eine immense Herausforderung für die Menschen in Afrika. Zu den globalen Treibhausgasemissionen als Ursache des Klimawandels tragen alle afrikanischen Länder gemeinsam jedoch weniger als vier Prozent bei. Mamadou betonte die Verantwortung von den Ländern des Globalen Nordens wie Deutschland. Sie müssten ihre Treibhausgasemissionen drastisch verringern und müssten die Finanzmittel zur Finanzierung von Klimaschutz und Klimaanpassung in Ländern des Globalen Südens erhöhen. Aber auch jeder Gib Einzelne muss seinen Beitrag für dieses Ziel leisten. Die Welt gehört allen! Nur gemeinsam kann die Menschheit diese Herausforderung meistern.
Im weiteren Verlauf seines Vortrages ging er auf die Partnerschaft der deutschen NaturFreunde mit den afrikanischen NaturFreunden ein und nannte einige Beispiele, wo sinnvolle Projekt entstanden sind, etwa bei der Wasserversorgung, bei Bildungseinrichtungen oder jüngst das Mangrovenaufforstungsprojekt im Senegal und in Gambia, wo 40 000 junge Bäumchen in aufwendiger Handarbeit gepflanzt werden. Sie schützen die Ufer und Küsten vor Erosion und Hochwasser, leisten einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt und tragen in hohem Maße zum Klimaschutz bei. Dabei werden auch lokale Organisationsstrukturen wie Stadtviertelkomitees und Frauengruppen gestärkt. Umweltbildungsmaßnahmen an Schulen und Universitäten flankieren das Projekt.
Sowohl die Ausstellung als auch der Vortrag wurden zum Auftakt von der Perkussionsgruppe des KlangKlub e.V. musikalisch umrahmt, und der Weltladen Zuffenhausen bot an seinem Stand in der Zehntscheuer regionale Produkte aus Afrika an.
Die Ausstellung ist bis zum 28. Oktober 2022 montags bis freitags zwischen 11 und 17 Uhr in der AWO-Begegnungsstätte Zuffenhausen, Unterländer Str. 48, zu besichtigen.
Falls Interesse an einer Führung besteht, bitte im Büro der Naturfreunde Stuttgart nachfragen, E-Mail info@naturfreunde-stuttgart.de